von Katharina Valle-Hackert 13.09.2019
Ausflugstipps / Aktiv & Natur
Kaiservilla in Bad Ischl
Eine Reise in die Vergangenheit
Die Kaiservilla mit den beiden Flügelanbauten, dem Vorbau und der Terrasse war für die kaiserliche Familie der Rückzugsort während der Sommermonate. Allerdings wurden hier auch geschichtsträchtige Entscheidungen getroffen. Immer wieder empfing Kaiser Franz Joseph in den Räumlichkeiten hohe Staatsmänner und 1914 unterzeichnete er in der Villa sogar die Kriegserklärung an Serbien.
Nach dem Tod des Kaisers ging die Kaiservilla an seine jüngste Tochter Marie Valerie über. Das Gebäude ist noch heute im Besitz ihrer Nachkommen. Die privaten Wohnräume sind öffentlich zugänglich und können im Rahmen einer etwa 45-minütigen Gruppenführung besichtigt werden.
Ihr werdet auf ein traumhaft schönes Inventar und zahllose faszinierende Jagdtrophäen stoßen, auf prunkvolle Möbel und kostbare Gemälde, aber auch auf ganz persönliche Dinge wie beispielsweise den Waschtisch von Franz Joseph I. Mein Tipp: unbedingt sehenswert!
Das Fotomuseum im heutigen Marmorschlössl
Etwas oberhalb der Kaiservilla liegt das „Marmorschlössl“, das ehemalige Teehaus von Kaiserin Elisabeth. „Sisi“ nutze es gerne als Rückzugsort. Heute ist hier das Photomuseum Bad Ischl untergebracht. Es zeigt die fotogeschichtliche Sammlung von Hans Frank und vermittelt einen spannenden Eindruck von der Geschichte der analogen Fotografie.
Abgerundet wird die Ausstellung von historischen Kameras, Veranstaltungen wie Konzertabenden und Lesungen sowie dem hochinteressanten Themenbereich „Kaiserin Elisabeth und die Fotografie“.
Der Kaiserpark
Mein Lieblingsort zum Entschleunigen und Entspannen! Hier erwarten euch zauberhafte Rasenbeete, mächtige Baumgruppen mit Schwarzpappeln, Blutbuchen, Kastanien und Linden, dazu kugelförmige Zwergzypressen sowie filigrane Lorbeerbäumchen in Ziergefäßen.
Der Kaiserpark wirkt auf mich immer wie ein verwunschener Märchengarten, überall laden verschlungene Wege zum Erkunden ein und natürlich gibt es auch einige bequeme Bänke zum Ausruhen und Verweilen.
Der Park gehört übrigens zu den am besten erhaltenen und bedeutendsten historischen Gartenanlagen in Oberösterreich!
Bummelt ihr durch den Park, werden euch an markanten Stellen immer wieder historische „Juwelen“ begegnen. Aber Augen auf, denn so manches Geheimnis versteckt sich hinter dichten Bäumen!
Die Gloriette, ein magischer Ort
Am östlichen Rand der weitläufigen Rasenfläche, die sich vor der Kaiservilla erstreckt, thront auf halber Hanghöhe die Gloriette. Sie ist über einen Serpentinenweg erreichbar und verbirgt sich hinter einem Laubvorhang, so dass ihr schon genauer hinschauen müsst, um sie zu entdecken. Bei dem offenen achteckigen Pavillon handelt es sich um eine sehr romantisch wirkende, filigrane Gusseisen-Konstruktion. Und sie wurde nicht ohne Grund erbaut, denn sie diente der jüngsten Tochter des Kaiserpaares als Verlobungspavillon.
Ein magischer Ort, der mich immer wieder zum Träumen verleitet!
Die Springbrunnenanlage
Vor der herrlichen Springbrunnenanlage solltet ihr ruhig einen Moment verweilen. Mit ihrer aus kostbarem weißem Marmor gefertigten Figurengruppe spielender Kinder strahlt sie eine heitere Lebendigkeit aus, die mich immer wieder in ihren Bann zieht.
Erschaffen wurde die Anlage von dem Bildhauer Viktor Tilgner, der auch das Mozart-Denkmal im Wiener Burggarten schuf. Hinter der aufsteigenden Wasserfontäne befindet sich der "Lauscher", eine Skulptur aus Edelerz, die Kaiserin Elisabeth einst als Geschenk von der Königin von England erhielt.
Genießt diesen wunderbaren Ausflug mit allen Sinnen und taucht für einige Stunden in die Kaiserzeit ein.
über den Autor
Katharina Valle-Hackert
Katharina ist in den Traunseehotels für Marketing & Verkauf verantwortlich. Nach einigen beruflichen Jahren im Ausland, ist sie glücklich im Salzkammergut angekommen zu sein. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrer Familie am liebsten in der Natur.